Jede Münze zählt

(aus: Schlaglichter Nr.66/05)

Mainzer Geld hilft CEMVA in Bolivien

2001 hat die DPSG zusammen mit Misereor die Aktion "Jede Münze zählt" gestartet. Anlässlich der Währungsumstellung wurden Münzen und Scheine aus aller Welt gesammelt und dann in Euro umgetauscht. Mit einem Teil des Erlöses wurden Projekte von Misereor unterstützt. 10% des Gesamterlöses flossen in die Jahresaktion der DPSG "Under Constuction". 30% des Gesamterlöses haben die an der Aktion beteiligten Stämme als Eigenanteil bekommen. Im Diözesanverband Mainz entschloss sich der damalige AK für Entwicklungsfragen und Bolivienpartnerschaft, die Stämme aufzurufen, ihren Eigenanteil für die Finanzierung eines Straßenkinderprojektes des Diözesanverbandes und der bolivianischen Pfadfinder in Sucre, Bolivien, einzusetzen. Hierbei war eine Bäckerei mit Kantine mit dem Namen "Die Straße" geplant. Dort sollten Jugendliche arbeiten können und Straßenkindern eine warme Mahlzeit geboten werden.

Einige Stämme beteiligten sich an der Münz - Aktion. Weitere Stämme haben andere Aktivitäten durchgeführt, um Spendengelder für das Partnerschaftsprojekt zu sammeln. Und so konnten die vorgesehenen 1600 US Dollar wie geplant im Herbst 2002 an den bolivianischen Projektpartner weitergeleitet werden. Leider konnte das Projekt aber nicht realisiert werden. Die 1600 US Dollar wurden an uns zurückgegeben.

Um das Geld dennoch sinnvoll einzusetzen, haben wir nach einem Projekt gesucht, das dem ursprünglichen Zweck sehr nahe kommt. So haben wir CEMVA gefunden. Diese Organisation unterstützt seit 1994, mitfinanziert von deutscher Hilfe, die Entwicklung des Stadtteils Villa Armonía im Norden von Sucre. CEMVA verfolgt als Ziele die theoretische und praktische Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Zusammenarbeit mit der bolivianischen Schulbehörde, die berufliche Fortbildung und die Gesundheitsvorsorge der vorwiegend aus Landflüchtlingen bestehenden Bevölkerung.

Neben einer Schule, einem Kindergarten, einer Kindertagesstätte, einem Schülermittagstisch und einem Gesundheitszentrum mit Apotheke gibt es mehrere Lehrwerkstätten, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können. Im Juli 2003 wurden diese Werkstätten um eine Bäckerei ergänzt, in der Brot für den Eigenbedarf im Stadtteil gebacken wird. Mit 1000 US Dollar von unseren 1600 US Dollar Spendengeld wurde dort eine Studienreise für die ersten Abiturabgänger mitfinanziert und in der Spielzeugwerkstadt Spielzeug für verschiedene Jugendzentren eingekauft.

Die restlichen 600 US Dollar gingen an ein Waisenhaus der St. Josephs Schwestern in Sucre. Dort werden Babys und Kleinkinder aufgenommen. Während die Jungen mit vier Jahren in eine andere Einrichtung wechseln müssen, können die Mädchen bis zur Vollendung einer Ausbildung im Heim bleiben. Zudem gibt es dort eine Arztpraxis für Frauen, Mütter und Kinder und eine Apotheke. Für die Spende wurde dort spezielles Milchpulver zur Verbesserung der Ernährung der Kleinsten gekauft und der baufällige Spielplatz erneuert.

Da die endgültige Abrechnung der Münz - Aktion erst Ende letzten Jahres erfolgte, können im März weitere 2047 US Dollar zu gleichen Teilen an die beiden Projekte verteilt werden.

Wir bedauern zwar, dass es nicht zu dem gemeinsam geplanten Projekt mit den Pfadfindern gekommen ist, sind aber froh, dass wir der ursprünglichen Intention der Spendenverwendung möglichst nahe gekommen sind, da beide Projekte mit Kindern in Sucre arbeiten. Deshalb möchten wir nun hiermit den herzlichen Dank der beiden Einrichtungen an die an der Aktion beteiligten Stämme weitergeben!

Weiterführende Links

Michaela Quandt, Praktikantin im Diözesanbüro

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