Das Nevruz-Fest

(aus: Schlaglichter Nr.58/03)

Das Nevruz-Fest wird von den in Anatolien und Mittelasien lebenden Türken und den Iranern als Beginn eines neuen Jahres gefeiert. In Persisch bedeutet “Nev” neu und “Ruz” Tag. Nevruz bedeutet also “Neuer Tag”. Dieser Tag fällt alljährlich auf den Tag im Jahr, an dem Tag und Nacht gleich lang sind, auf den 22. März nach der modernen Zeitrechnung.

Nevruz ist nicht nur ein Symbol der Erlösung der Natur vom Winter und das Zugehen dieser auf Fruchtbarkeit und Fülle, sondern auch ein Tag der die Aktivitäten des Alltagslebens der Gesellschaft, ihre Anfangs- und Wendepunkte ausdrückt.

Jede Gesellschaft feiert den Nevruz aus eigenem spezifischen Grund. Das türkische Volk betrachtet diesen Tag als Befreiungstag, der mit der Ergenekon-Legende oder Bozkurt-Legende in Verbindung gebracht wird.

In Anatolien wird der Nevruz seit den Seldschuken über die Osmanen bis in die Gegenwart gefeiert.

Zur Zeit des seldschukischen Herrschers Meliksah wurde der Nevruz als Neujahr angenommen und ein dementsprechender Kalender verwendet.

Im Lichte der Dokumente die wir besitzen, ist es nicht möglich den Nevruz aufgrund einer einzigen Quelle zu erklären. Nevruz, der vom Mittleren Osten bis nach Asien über einen weiten geographischen Raum gefeiert wird, beinhaltet die kulturellen Werte der jeweiligen Nation und stellt für jede Nation ein eigenes, spezifisches Symbol dar.

Nachstehend ein Beispiel der traditionellen Nevruz - Feierlichkeiten in der Türkei:

Im Gebiet Mersin-Silifke wird von den Taurus-Turkmenen am Nevruz-Tag ein sogenannter "Mart Ipligi" (Märzfaden) an die Bäume gebunden. Am Nevruz-Tag wird auf die Alm gegangen und dorthin kommende Besucher werden herzlichst eingeladen und bewirtet. An diesem Tag zieht sich jeder die schönsten Kleider an und besucht danach den Friedhof.

Diese oben genannte Beispiel der Nevruz-Feierlichkeiten ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Traditionen der Nevruz-Feste in der Türkei. Die Nevruz-Festivitäten auf dieses Beispiel zu beschränken würde bedeuten, den Rahmen dieser kulturellen Feierlichkeiten in Anatolien zu begrenzen.

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