40 Wagen westwärts

(aus: Schlaglichter Nr.44/99)

Tagebuch

1. Tag / Offenbach an der Quaich:

Obwohl seit Tagen schon nach und nach buntbemalte Bauwagen auf der Festwiese eintrudeln, ist heute nun endlich der 1. offizielle Tag.

Und zur späteren Eröffnungsverantaltung versammeln sich ca. 300 Rover vor der fahrbaren Bühne (einem Traktoranhänger - was sonst).

2. Tag / Offenbach:

Nach der 1. Partynacht sind heute Wahlen für einen Treck-Rat angesetzt. Dieser soll den Wagentreck die nächsten 2 Wochen lang leiten.

Während einer zweistündigen Projektvorstellungsrunde, in der wir von Bauwagen zu Bauwagen ziehen, machen die Kandidaten auch schon kräftig auf sich aufmerksam. Ja selbst die Toilette ist von der Wahlwerbung nicht verschont. Später öffnet dann das Wahllokal, das trotz des heißen Wetters und des benachbarten Schwimmbads gut besucht wird.

Der Tag endet natürlich mit einer Wahlparty, auf der unsere Kandidaten gefeiert und vereidigt werden.

3. Tag / Neustadt a. d. Weinstraße

Zum ersten Mal steht heute ein Ortswechsel auf dem Programm. Gegen Nachmittag finden wir uns alle auf einem Kinderspiel- und Sportplatz wieder ein. Zwischen Tischtennisplatten und Schaukeln versuchen wir uns häuslich einzurichten. Der Tag vergeht gemütlich mit Kochen und Schwatzen.

4. Tag / Bad Dürkheim

Eigentlich hätten wir auf dem Platz vor dem größten Weinfaß der Welt lagern sollen, doch die Stadt hat uns kurzerhand versetzt. Ein kleiner Schotterplatz nebenan muß uns genügen. Trefflich finden wir das Schild an der Einfahrt: "Campieren und Zelten verboten!". Das Kurbad in der Nähe zieht uns magisch an, da es schon seit Tagen brütend heiß ist.

5. und 6. Tag / Alt Leiningen

Nach der bald anstrengensten Etappe von Bad Dürkheim hierher, können wir erst einmal entspannen, denn hier legen wir einen zusätzlichen Ruhetag ein.

Das Angebot des Treck-Rates, eine Wasserwand, 6 x 12 Meter aus Wasser "zu bauen ", findet großen Zuspruch. Obwohl diese pünktlich zum einsetzenden Regen in Betrieb genommen wird.

Nun ist endlich eimal Zeit genug, die vielen Projekte genauer zu betrachten. Das Sumo-Ringen der Sushi-Bar wird zu einem der Highlights unserer Fahrt. Auch Puppen- und Schattentheater begeistern ihr Publikum. Die Abende vergehen gemütlich am Lagerfeuer oder z.B. im Biergarten.

7. Tag / Rockenhausen:

Am Ortsrand auf einem Schottergelände, zwischen Tennis- und Sportplatz, schlagen wir erneut unser Lager auf. Das kleine Schwimmbad in der Nähe wird von uns fast vollständig eingenommen. Zum Schlafen nutzen wir die Wiese auf der anderen Straßenseite. Viele werden diese Nacht von einsetzendem Regen überrascht und gut durchgeweicht.

8. und 9. Tag / Weilerbach:

Dieser Ort hat sich sogar auf uns vorbereitet und auch der Bürgermeister begeht unsere Wagenburg. Dies liegt vielleicht aber auch an dem Spielefest, zu dem unser gesamter Treck mit seinen Projekten eingeladen wurde. Wir dürfen auf dem Festgelände - der Liegewiese eines Schwimmbades - wohnen bleiben und genießen unsere Zeit hier, einem der schönsten Lagerplätze unserer Tour.

10. Tag / Kaiserlautern

Das Messegelände ist unser nächstes Ziel und obwohl der Betonplatz riesig und kahl ist, ist die Stimmung am Abend gut und wir feiern (wieder einmal) bis spät in die Nacht. Unsere Befürchtungen, daß Fußball-Fans uns nächtlich überfallen könnten, denn der Betzenberg ist direkt in unserer Nähe, sind zum Glück unnötig.

11. Tag / Bruchmühlbach-Miesau:

Die Fahrt hierher führt uns durch viele amerikanische Wohngebiete und bringt sowohl landschaftlich (fühlt man sich hier doch fast wie in Amerika) als auch straßentechnisch eine willkommmene Abwechslung. Bauen doch die Amerikaner so gerade Straßen, daß man nicht mehr bergauf fahren muß. So etwas freut Trecker- und Radfahrer zugleich. Der Platz selbst - eine große Wiese von Bäumen umrandet - scheint wie geschaffen für unsere Wagenburg. Auch ein Platzregen kann uns den Abend nicht verderben.

12. bis letzter Tag / Hinterhettersbach/Rodalben:

Die letzte Etappe verlangt uns Radfahrern wegen vieler Steigungen noch einml alles ab. Es herrscht ein wenig Chaos auf unserem Zielgelände, da wir auf einmal nur die Hälfte des vereinbarten Platzes zur Verfügung gestellt bekommen. Dementsprechend lang dauert es, bis wir die Wagen auf den länglichen, aber schmalen Wiesen unterschiedlicher Höhe untergebracht haben. Obwohl dies sehr gemütlich ist, bekommt man doch nun leider die ein oder andere Gruppe kaum noch zu sehen. Wir feiern den letzten Abend unseres Wagentrecks mit einem großen Buffet, einer Band und ein bißchen Abendprogramm, bei dem natürlich die Danksagungen nicht zu kurz kommen.

Das eigentliche Abschluß-Event, die Sonnenfinsternis am nächsten Tag, fällt buchstäblich ins Wasser - dunkle, graue Regenwolken versperren uns nämlich die Sicht. Es regnet immer noch in Strömen als wir unsre Abschlußrunde halten. Aber irgendwie paßt das auch zu unserer Stimmung, denn viele von uns brechen danach sofort nach Hause auf.

Conny Schmitt und Eva Seidel

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