Im Weltjugendtags-Kreuz steckt Bewegung

(aus: Schlaglichter Nr.65/04)

Was das Kreuz für uns noch bedeuten kann: Findet es heraus!

Kreuzbewegt - das Motto zum Weltjugendtags-Kreuz klingt zunächst sperrig. Ist es aber eigentlich nicht. Die Bewegung drückt zwei Aspekte auf einmal aus. Zum einen wird das Kreuz ja wirklich bewegt (im Flugzeug, mit Bussen, im nächsten Jahr dann zu Fuß), zum anderen soll es uns bewegen. Uns vielleicht einen neuen Zugang zu unserem eigenen Glauben geben.

Das BEWEGTE Kreuz

Das Weltjugendtagskreuz ist seit 1984 laufend in Bewegung. Es war zum Beispiel schon in Argentinien, Frankreich, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Polen, Manila und Kanada. Es war in Krankenhäusern, Gefängnissen, Slums, Jugendzentren, Schulen und am Ground Zero in New York genauso wie in Einkaufszentren. Bevor das Kreuz nach Deutschland kam, ist es ein Jahr lang durch europäische Länder getourt. Dabei wurde das Weltjugendtagskreuz zum Beispiel im norwegischen Eis auf Hundeschlitten transportiert. Nachdem es zu den verschiedensten Veranstaltungen quer durch Deutschland transportiert wurde (es war im Sommer auch in Westernohe), schließt sich ein Pilgerweg durch die Republik an. Der Fußweg dauert 40 Tage und ist ganze 800 km lang. Es geht von Dresden bis Köln, also von Ost- nach Westdeutschland.

Das BEWEGENDE Kreuz

Bisher haben sich Millionen junger Menschen vor diesem Kreuz versammelt. Eigentlich verwunderlich, denn bis auf seine gigantische Größe von 3,80 m und einem beachtlichen Gewicht von 31 kg ist das Kreuz unglaublich schlicht. Liest man die Messingplatte, die auf dem Kreuz befestigt ist, wird die immense Anziehungskraft klarer. Das Weltjugendtagskreuz ist ein Symbol für Tod und Auferstehung Jesu Christi. Es steht für Liebe und Freundschaft, Hoffnung und Frieden. Ganz viele Jugendliche waren von der Begegnung mit dem Kreuz begeistert. Sie haben Trost gefunden, wenn es ihnen schlecht ging.

Martin Kleespies, Kurat im Bezirk Heldon, hat sich noch einige Gedanken dazu gemacht, was das (Weltjugendtags-)Kreuz uns heute noch sagen kann:

„Für mich ist das Kreuz ein Zeichen der Erinnerung. An Jesus und seine Botschaft erinnert es, aber das ist noch längst nicht alles. Seitdem ich mich einmal mit der irgendwie unsympathischen Aufforderung aus dem Lukasevangelium auseinander gesetzt habe, dass jede/r täglich sein/ihr Kreuz auf sich nehmen soll, hat "Kreuz" für mich eine neue, aktuellere Bedeutung bekommen. Es steht für die täglichen Bedrängnisse und Konflikte. Jeden Tag kommt uns etwas in die Quere, läuft was schief; täglich verletzen und enttäuschen mich Menschen. Ich kann mich davon frustrieren lassen, ich kann wütend werden, mich bemitleiden oder verbissen dagegen ankämpfen: nützt alles nichts, im Gegenteil, all das macht mich vielleicht noch krank obendrein.

Etwas anderes ist es, wenn ich alle diese großen und kleinen Widrigkeiten des Alltags als "mein Kreuz" annehmen kann: indem ich auch das, was mir stinkt gelten lasse, kann ich Abstand gewinnen von meiner emotionalen negativen Reaktion. Ich kann dann das vermeintlich negative nüchtern betrachten und oft (nicht immer) dann mit neuen Augen sehen. Ich kann aus einer Enttäuschung lernen, ich kann mich selbst besser kennen lernen, wenn ich hinterfrage, warum mich etwas so aufregt... Indem ich so mich und mein Ego besser wahrnehmen lerne, komme ich auch Gott näher. Das Kreuz ist für mich keine Aufforderung, mir das Leben selbst schwer zu machen indem ich mir alles Mögliche aufbürde, sondern eine Einladung, mich vom Leben und seinen täglichen "Tiefs" auf meinem spirituellen Weg weiter führen zu lassen. Die vielen Kreuze, die ich unterwegs und in den Häusern immer wieder sehe, sind für mich Erinnerung, das im Eifer des Gefechts nicht zu vergessen.“

Das Kreuz kann uns also viele Impulse geben, kann Spiegel unseres eigenen Lebens sein. Im Kreuz können wir gleichzeitig Jesus Christus (neu) entdecken und in ihm Mut und Vertrauen finden für die vielen kleinen Kreuze unseres Lebens, die wir zu tragen haben. Das Kreuz lädt aber auch dazu ein, es bei verschiedenen Aktionen in den Mittelpunkt zu stellen, es unkonventionell zu betrachten, kurzum: etwas Besonderes aus den Tagen zu machen, an denen es vor Ort bei Euch ist. Klinkt Euch ein in die Vorbereitungen, versucht herauszufinden, was das Kreuz für Euch bedeuten kann. Eine Hilfe dabei ist die Arbeitshilfe "kreuzbewegt" unter www.wjt2005.de zu finden ist.

Weiterführende Links

Martin Kleespies, Kurat in Heldon
Marcus Ohl, MdR

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