Jeder gegen jeden

(aus: Schlaglichter Nr.58/03)

Oberhessen denkt nach

Wie ist unsere Gesellschaft geworden?

Doch genau so wie in der Überschrift knapp zusammengefasst. „Ellenbogenprinzip“, „Mobbing“ etc. pp.. Meistens kennen wir solche Begriffe aus Reportagen, von Erzählungen und in manchen Fällen hat vielleicht der ein oder andere schon selbst damit zu tun gehabt.

Im Normalfall betrifft das allerdings wohl eher den Arbeitsplatz.

Aber gibt es das nicht bisweilen auch schon im Privatbereich bzw. gerade auch bei den Pfadfindern ? “Zuerst ich und dann die anderen“, „Mein Wille geschehe, oder ich mache einfach nichts mehr“. So einfach ist das!!!!

Kann es das denn sein? Ist das, das Prinzip der Pfadfinder? Müssen wir uns da so sehr anpassen?

Bei uns, hört man von vielen Seiten, läuft alles super! Über so ein Thema brauchen wir uns doch keine Gedanken machen.

Wir denken, wir sollten das doch tun, auch wenn wir im Stamm, in der Diözese oder auch im Bezirk nur Positives erfahren. Es kann immer jemanden geben der genau das Gegenteil empfindet.

Letztendlich sind wir doch alle bei den Pfadis, weil wir uns in der Gemeinschaft mit unseren Freunden und Bekannten wohl fühlen und ein Team bilden. Team heißt allerdings nicht das einer (z.B. der Vorstand) die Ideen vorgibt und alle anderen danach handeln. Das hat mit Team herzlich wenig zu tun. Team bedeutet doch zusammen Ideen zu spinnen , um dann zu schauen, ob diese Ideen auch zu realisieren sind. Jeder ist gefragt, jeder darf und jeder kann (behaupten wir jetzt einfach mal).

Wenn dies nicht der Fall ist dann macht bald jeder nur noch sein eigenes Ding in seiner Gruppe und das Team (z.B.: die Leiterrunde) wird für diejenigen, über die Zeit gesehen, an Bedeutung verlieren. Die Leiterrunde kann aber nur zusammen, mit jedem einzelnen existieren. So funktioniert ein Stamm, ein Bezirk und letztendlich auch eine Diözese.

Darüber sollte man sich bewußt sein.

Sicher gibt es in größeren Runden oftmals unterschiedliche Meinungen. Aber es wäre ja auch schade, wenn es anders wäre. Durch verschiedene Perspektiven kommen ja auch immer wieder andere Blickwinkel auf.

Was für die Leiterrunde gilt, gilt ebenso für den Bezirk oder die Diözese. Nur dort kann ich mich zu Hause fühlen, wo ich verstanden werde. Gehe ich nicht auf das Angebot ein, vertue ich auch die Chance, daß mich jemand hört und mich eventuell dann auch versteht.

Bezirk, Stamm, Diözese, Gruppe, keiner dieser Begriffe kann aus einzelnen bestehen, sondern besteht immer aus einer Gruppe von Menschen, die aufeinander zugehen sollten und sich nicht voneinander wegbewegen dürfen.

Wenn wir uns darüber bewußt werden, wie wichtig der Zusammenhalt und das Miteinander gerade für uns als Pfadfinder sind, beginnt zwar nicht der Friede auf Erden aber wir werden mit Sicherheit ein Stück weit zufriedener sein als zuvor, weil wir uns kennen(lernen) und mögen (lernen) werden oder auch schon haben.

„Der Mensch ist Mensch, weil er lacht, weil er liebt, weil er mitfühlt und vergibt!“

Als Gemeinschaft bei den Pfadfindern, Hoffnung, Freiheit, Wahrheit und Solidarität leben und erleben (so wie auf dem Photo zu sehen), das wünschen wir allen Wö’s, Jufis, Pfadis, Rovern, Leitern und Vorständen.

....aus Oberhessen

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