Königreich Oberhessen

(aus: Schlaglichter Nr.64/04)

Unterwegs im Namen des Herrn

Oberhessen hat mal wieder voll durchgestartet. Seit 2 Jahren planten wir das Bezirkssommerlager und nun war es soweit. Vom 18.-31. Juli diesen Jahres waren wir mit 150 Leuten (davon 15 Franzosen) im Osten unseres schönen Landes unterwegs. Ein internationales Bezirkslager dieser Größenordnung hätten wir uns bis vor drei Monaten nicht träumen lassen. Ein Mega-Event, dass wohl keiner von uns missen möchte (So schön, schön war die Zeit….). Na ja, das Wetter hätte besser sein können, denn schon nach dem zweiten Tag standen die Zelte bzw. der komplette Platz unter Wasser. Das war eher eine widerliche Angelegenheit, schweißt die Leute aber noch enger zusammen, da man sich ja wärmen musste (grins).

Zunächst beschäftigte sich die komplette Gruppe mit Lagerbauten (Tor, Tische, Stühle etc.). Sehr beeindruckend war hier das Lagertor, dass Max mit einigen Leuten aufgestellt hat. Seine vorerst letzte Aktion, da er dank eines Bremsenstiches fast die komplette Lagerzeit im Krankenhaus zubrachte.

Mit Spielen und Aufgaben unterschiedlichster Art gestaltete sich die Lagerolympiade, die in international gemischten Gruppen stattfand. Gekocht wurde in den Stufen, da eine zentrale Küche diese Arbeit niemals hätte bewerkstelligen können.

Abends jedoch traf man sich dann immer mit allen am „schicklichen“ Lagerfeuer und sang Lieder aus dem eigens für das Lager erstellten "oberhessischen Liederbuch". Bei den Morgen und Abendrunden gewann man erst den Eindruck, welche Masse wir waren, da man sich nur schreiender Weise, in dem riesigen Kreis, bemerkbar machen konnte.

An drei Tagen gingen die Stufen auf Hajk. Die Wös gingen Miraculix suchen, der entführt wurde. Die anderen wurden in Kleingruppen ausgesetzt und mussten ihren Weg selbstständig nach Hause finden (eine Jufi- Gruppe übernachtete bei einem Motorrad- Club, die sich abends mit den Kids erst mal Shrek 2 anschaute).

Samstags traf man sich wieder am Platz und die Küche verwöhnte die müden Läufer mit einem Grillfest. Während die einen liefen, bereiteten die anderen den sonntäglichen Gottesdienst vor, den der Diakon von Altenstadt (Le Bernd) dann hielt. Hier ging es um Zusammenhalt und Gemeinschaft untereinander. Mit einem Theaterstückchen und Texten auf französisch und deutsch war der Gottesdienst wohl auch für die Franzosen transparent. Die Verständigung zwischen Franzosen und Deutschen lief mit Händen und Füßen, englisch und französisch doch sehr zufrieden stellend. Einige Rover brachten den Franzosen, während des Hajks sogar "Flinke Hände, flinke Füße" bei. Die Tage bis Mittwoch (an dem die erste Hälfte der Kinder nach Hause fuhr) verliefen sehr harmonisch. Man ging schwimmen, machte Geländespiele oder entspannte sich einfach. Nicht zu vergessen bleibt der Hähnchen-Grillwagen, den wir, dank Basti und Pierre, einen Abend lang auf dem Platz hatten.

Dienstag baute man dann die ersten Zelte ab und ab Mittwoch blieben noch ca. 70 LeiterInnen und Kinder am Platz, die nun in ihren Stämmen Programm machten. Die Franzosen gingen zur Sommerrodelbahn, die Langgönser und Rosbacher Jufis ins Spaßbad (ebenso wie die Friedberger) und die Rosbacher Rover bauten einen Ofen, um Pizza zu backen.

Der letzte Abend, war einer der lustigsten und traurigsten zugleich. Mit viel Sing-Sang und Kurt saß man in großer Rund ums Feuer, passte auf die Pfadi-Mädels und Jungs auf, die sich immer näher kamen, hatte viel Spaß an einer ungewollten Modeschau und vergoss schon mal die eine oder andere Träne, dass die Zeit nun doch so schnell vorbeiging. Und Samstag ging es dann mit Bus und LKW wieder Richtung Heimat.

Fazit: Ein wirkliches Erlebnis, das wohl keiner der Mitgefahrenen missen möchte und zur Nachahmung empfohlen wird.

Ein Dank meinerseits geht an Basti, Philip und Andreas (Orga von Küche und Kiosk), an Martina und Pierre (Kassenführung), an Richi und Philip (unsere Docs) und an alle, die zum Gelingen beigetragen haben, und natürlich an die Franzosen, die das Risiko wagten, mit uns wegzufahren (sie kannten die Oberhessen nicht).

Katrin Weirauch, Bezirksvorsitzende

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