Scoutalipur - der dritte Versuch

Kapelle einmal anders: Lebensraum für einen TagZweimal bereits war das Scoutalipur (ein Wochenende für Jufileiterinnen der Diözese) ausgefallen, weil sich nicht genug Leiterinnen anmeldeten. In diesem Jahr setzte der Diözesan-AK eindeutig auf persönliche Einladung und verpflichtete eine große Zahl der Interessierten schon auf der Stufenkonferenz im Frühjahr. So waren es dann auch ganze siebzehn Leiterinnen, die sich am Freitag, den 16.9.94 in der Kirche in Walderlenbach trafen, um in derselben die erste Nacht zu verbringen. Ziel des Arbeitskreises war es nämlich, auf diesem Wochenende Aktivität mit einem thematischen Teil zu verbinden, durch den sich die Teilnehmerinnen ihrer eigenen Position bezüglich Spiritualiät und Kirche bewußt werden sollten. Eine gewisse Nähe zu dem Thema sollte nun durch das intensive Leben im Innenraum der Kirche geschaffen werden, was beim Abendessen und eben auch durch die Übernachtung gut gelang. Erste Diskussionen begannen schon nach einer musikalischen Einstimmung durch Lieder verschiedener Musiker, die sich in ihren Stücken mit Glauben und Kirche auseinandergesetzt hatten. Danach zeigte sich, daß die Einstellungen relativ stark differierten, vor allem was die Position zur Kirche betraf. Von verhaltener Zustimmung bis zur radikalen Ablehnung reichte hier das Spektrum. Am nächsten Tag machte man sich dann auf, den nächsten Zielpunkt, eine kleine, auf einem Hügel gelegene Kapelle in Weschnitz, zu erreichen, wo die zweite Nacht verbracht werden sollte. Mit auf den Weg bekamen die Wanderer einen kleinen Beutel gefüllt mit Senfkörnern und einigen Fragen als Denkanstöße. In Weschnitz angekommen stellte sich heraus, daß die Kapelle von der Straße nicht zu erreichen war, also alle Utensi-lien, wie bspw. Wasser, nach oben geschleppt werden mußten. Zu diesem Zeitpunkt brachen dann zwei Leiter ab, denen wohl schon die Wanderung etwas zu anstrengend gewesen war, was alle anderen sehr bedauerten. Im nachhinein muß auch gesagt werden, daß die beiden außer der sehr schönen Atmosphäre rund um die Kapelle, einen interessanten Abend und eine spannende Nacht verpaßt haben. Nach dem Abendessen erhielten wir nämlich noch Besuch von Heinz Kußmann, ehemals Bundeskurat und jetzt Pfarrer einer Gemeinde. Mit ihm als kompetentem Gesprächspartner entwickelte sich eine ziemlich lebhafte Diskussion über das Verhältnis von Spiritualität, Kirche und der Pfadfinderarbeit. Nachdem der Referent die Gruppe wieder verlassen hatte, machte man sich schon sehr früh zur Nachtruhe bereit, was wohl auch an der etwas ermüdenden Kerzenbeleuchtung lag. Diese Ruhe wurde aber jäh gestört, als eine Gruppe Unbekannter meinte, sich in der Kapelle breitmachen zu müssen, um ein Wenig Unruhe zu verbreiten. (Es wird vermutet, daß es sich um ein paar bekannte Pfadfinder handelte, die sich einen Scherz erlauben wollten). Nachdem die Störer rausgeschmissen worden waren, fand man am Morgen eine Botschaft von ihnen vor, die zu den wildesten Spekulationen führte. Ein Höhepunkt des Wochenendes war dann der sehr stimmungsvolle Gottesdienst mit dem Diözesankuraten Michael Baunacke, der sehr intensiv den persönlichen Zugang zu Glauben und Kirche suchte und den Teilnehmerinnen wieder deutlich machte, mit wie geringen Mitteln es möglich ist, einen außergewöhnlichen Gottesdienst zu feiern. Abgeschlossen wurde das Wochenende dann mit einer Reflektion am Ausgangspunkt, zu dem zurückgefahren wurde, die deutlich machte, daß sich das Konzept des Arbeitskreises bewährt hatte, und es bestimmt nicht mehr so lange bis zum nächsten Scoutalipur dauert.

Stefan Gutzler (Truppleiter Rüsselsheim)

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