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(aus: Schlaglichter Nr.65/04)

Das Leben ist ein Event - der Weltjugendtag ist ein Event

"Event" ist ein Modewort der letzten Jahre. Es gibt Event-Manager und Event-Agenturen, die Erlebnise versprechen (und verkaufen wollen.) Auch bei uns wird versucht, viele Veranstaltungen zu einem Event zu adeln.

Doch was ist ein Event? Events sind Veranstaltungen (!), bei denen das subjektive Fühlen und Erleben im Vordergrund steht. Eine Diözesanversammlung ist demnach kein Event, sondern eine Versammlung. Wichtig ist ein besonderen Ort, der nicht zum Alltag gehört. Auch eine noch so gut gemachte Gruppenstunde ist daher kein Event. Der Deutsche Kommunikationsverband definiert noch präziser: Unter Events werden inszenierte Ereignisse verstanden, die durch erlebnisorientierte Veranstaltungen emotionale und physische Reize darbieten und einen starken Aktivierungsprozess auslösen. Aha.

Ein Event braucht eine große Gruppe, deren Beisammensein nicht auf Dauer angelegt ist. So bietet das Event im klassischen Sinne keine dauerhafte Gemeinschaft, was im manchmal im Gegensatz zu unserer Arbeit steht.

Kommerzielle Veranstalter gaukeln schnell und gerne vor, dass Ereignis und Erlebnis das selbe seien. Aber: Wir können als Veranstalter mit einem Ereignis nur ein Erlebnisangebot bieten, Erleben muss jeder und jede bitteschön selbst.

In DPSG, Jugendarbeit und Kirche gab schon immer Veranstaltungen mit Event-Charakter, wie zum Beispiel die Aussendungsfeier zum Friedenslichts mit öffentlichen Aktionen wie einer Lichterkette, Mainzpiration oder die 72-Stunden- Aktion. Neben der Arbeit vor Ort gibt es schon immer Großveranstaltungen: Katholikentage, Taizetreffen und die Weltjugendtage.

Erfolgreich Events ("Erfolg ist intensives Erlebnis") brauchen eine Leitidee, eine Story oder Botschaft. Die Flamme des Friedenslichts als Zeichen gegen soziale Kälte, die von Mensch zu Mensch und an Betroffenen weitergegeben wird, ist so ein starkes Symbol.

Die Beschreibung eines Events trifft auf den Weltjugendtag zu. Beim Weltjugendtag werden unzählige junge Menschen aus vielen Nationen gemeinsam in einem Happening ihren Glauben feiern. Sie haben die Chance, die Ausstrahlung von Papst Johannes Paul II. unmittelbar zu erleben und ihm so nahe zu kommen, wie es sonst nicht möglich ist.

Der Weltjugendtag bietet die Gelegenheit, für eine überschaubare Zeit die Heimatgemeinde oder den Verband zu verlassen. Am wichtigsten ist die Erfahrung (so eine Studie unter Teilnehmer/innen vom Weltjugendtag 2002 in Toronto), auf eine freundschaftlich gesonnene, internationale, jugendliche Großgruppe zu treffen. Im Gegensatz zum gewohnten Umfeld ist man hier in einer sehr großer Zahl vertreten. Mit einer Entscheidung für Kirche und Glauben ist man hier nicht allein.

Trotz der Fremdheit durch die unterschiedliche Herkunft aus Ländern der ganzen Welt entsteht aufgrund der gemeinsamen christlichen Basis ein familiäres Gefühl der Gemeinschaft. Jeder spürt, dass Kirche in allen Teilen der Welt lebt und von jungen Menschen befürwortet wird. In den Tagen der Weltjugendtage lernt man sich schnell kennen, schließt Bekanntschaften der Freundschaften. Auf den Punkt gebracht: Masse statt Vereinzelung, Globalität statt Lokalität. Das Erlebnis ist garantiert.

Oliver Schopp, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der DPSG

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