Vom Herkules nach Dagobertshausen(aus: Schlaglichter Nr.65/04) Wölflingsleiter aus ganz Deutschland beim WBK I der Diözesen Mainz und FuldaDas Motto hatten die Teamer
wirklich treffend gewählt, denn nicht
nur existierte der beschauliche Ort
mit dem Enten-Namen tatsächlich in
der Nähe von Melsungen bei Kassel
und die Teilnehmer (vier Mädels und
fünf Kerle zwischen 18 und 36
Jahren) mussten zwölf schwierige
(Herkules-)Aufgaben meistern, um
dorthin zu kommen. Nein, Disney
hinterließ auch sonst seine Spuren
(Hey, wir sind Wölflingsleiter!); am
deutlichsten wohl in unserem
Projekt: wir bauten ein Gummibärenmobil!
Normale Fahrzeuge sind doch langweilig, und wenn wir uns schon in stundenlangen Diskussionen und Methodenschlachten darauf einigen, etwas zu bauen, das sich fortbewegt, dann doch bitte originell! Fahren, schwimmen, fliegen, laufen? Nein, hüpfen muss es! Wie man das realisieren soll? Das ist doch erst einmal völlig wurst, auf die Idee kommt es an! Gehüpft wurde reichlich auf diesem unseren WBK, außerdem getobt, gespielt, gechillt, gefeiert und vor allem - gelacht. Anlass dazu gab es genug und als das merkwürdige Gefährt fertig war (wenn auch mit einigen Abstrichen gegenüber dem "Konstruktionsplan") fand Freitagabend die große Abschiedsparty statt, inklusive großem Essen, kreativ gestalteter Andacht (wozu haben wir Methoden gelernt?) und vielen interessanten Spielen, von denen einige sogar gut mit in die Gruppenstunden übernommen werden konnten! Für seine Arbeit als Leiter dürfte jeder neue Anregungen mitgenommen haben, denn neben den vielfältigen und schönen Möglichkeiten der Animation, Ideenfindung, Beratung, Entscheidung, Durchführung und Reflexion, die uns die Teamer näher brachten und die wir am eigenen Leib erfuhren, konnte jeder in Gesprächen so nebenher auch mal seine ganz eigenen Probleme schildern. Aufgeschlossene Zuhörer gab es schließlich genug! Und wann kann man schon auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen, der sich von Gießen bis Hamburg erstreckt? Seit dem WBK dehnen sich auch die Bande zwischen den Leuten über diese Strecke. Denn was schweißt mehr zusammen als acht Tage gemeinsam aufzustehen (mit dem ersten Sonnenstrahl! - welch eine Schande, das Gemaule war groß), zu frühstücken (da ging der Spaß dann los und das Niveau hielt tapfer die Stellung, wenn es auch, in anbetracht der langen Nächte auf verlorenem Posten stand) und sich dann ans Tagewerk zu machen, um am Abend zu kochen und später in gemütlicher Runde bei Musik (handgemacht und von CD) zu entspannen? Doch bevor der "gemütliche" Teil des Abends beginnen konnte wurde diskutiert, braingestormt, ent- und verworfen, in Kleingruppen gearbeitet und mit klopfendem Herzen die eigenen Ideen vorgestellt. Wir durchliefen sehr bewusst alle Phasen des Projektes und manchmal ging es quälend langsam voran, denn schließlich sollte jeder dabei und am Ende zufrieden sein und noch was gelernt haben. Trotz (oder grade wegen?) aller hitzigen Debatten. Der Zeitplan war straff und die eingeplante "Zeit für mich" wurde von vielen, freiwillig und unfreiwillig, oft für Erledigungen und Gespräche geopfert, die schon lange fällig waren. Am Ende jedoch hüpfte unser Mobil mehr oder weniger kontrolliert den Hügel hinab und wir alle nahmen viele intensive Erfahrungen, tolle Ideen, einen ordentlichen Motivationsschub in Sachen Pfadfinder und nicht zuletzt die Adressen einiger neuer Freunde mit nach Hause. Florian Wichers, Wölflingsleiter im Stamm St. Christophorus, Hamburg-Winterhude Letzte Aktualisierung: 06-02-2005 © DPSG DV Mainz 2016 |