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40km bei 40°(aus: Schlaglichter Nr.61/03) Bürstadt. Ein Sommerlager der ganz besonderen Art verbrachten die Bürstädter Pfadfinder des Stammes Bruder Feuer in den diesjährigen Sommerferien vom 04.08.2003 bis zum 08.08.2003 an der Mosel. Die “Rover“, alle zwischen 16 und 22 Jahren alt, entschieden sich in diesem Jahr für ein Wanderhaik. Das hieß konkret, eine Woche entlang der Mosel zu wandern ohne die Gewissheit, für den Abend eine feste Unterkunft zu haben.
Mit dem Zug fuhren die „Rover“ zunächst bis zum Koblenzer Hauptbahnhof. Von dort aus wollten sie an der Mosel entlang bis nach Cochem wandern. Trotz eines kurzen steilen Umwegs, erreichten sie die nächste Ortschaft Winningen gegen Mittag. Leider hatten die meisten Geschäfte in Winningen montags Ruhetag, daher fiel es ihnen schwer eine Unterkunft zu finden. Um der Mittagshitze zu entgehen- die Temperaturen betrugen schon am frühen Nachmittag um die 40 Grad Celsius- fuhren die Rover weiter nach Kobern-Gondorf. In der Touristeninformation kümmerte man sich auch gleich um die Gruppe, sodass eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Gemeindezentrum ausfindig gemacht werden konnte. Der nächste Tag brachte die Gruppe nach Löf. Nach einer wohlverdienten Pause in einem Bushäuschen, telefonierten sie mit dem Pfarrer der Nachbargemeinde Alken, der ihnen freundlicherweise den Jugendraum des Pfarrhauses zur Verfügung stellte. Ein erfrischendes Bad in der Mosel nahm die Gruppe der Bürstädter Pfadfinder, nachdem sie ein ganzes Stück zurückgelaufen waren und immer noch keine Dusche gefunden hatten. Der dritte Tag verschlug die Gruppe nach Treis-Karden. Der Fahrer eines Getränkelasters erklärte sich zur großen Freude der Gruppe dazu bereit sie ein Stück mitzunehmen, wofür sie sehr dankbar waren, da es mittags bei ca. 40° im Schatten kaum auszuhalten war. Nach einem erfolglosen Telefonat mit dem ortsansässigen Pfarrer, erhielten sie von der Touristeninformation die Adresse eines Bauernhofs, der allerdings nur über einen 5 Kilometer langen Steilweg zu erreichen war. Der Hof war allerdings bereits voll belegt, da eine andere Pfadfindergruppe hier ihre Sommerfreizeit verbrachte. Hieraus folgte die Entscheidung die Nacht einfach im Freien zu verbringen, was bei den extremen Temperaturen und dem schönen Ausblick auf das Moseltal auch eine bessere Alternative zu einem Heuhaufen war. Der letzte Tag des Wanderhaiks brachte die größte Enttäuschung für alle Beteiligten: Unterwegs versuchten sie telefonisch eine Unterkunft für ihre nächste Etappe Cochem zu finden. Es war jedoch selbst die Jugendherberge bis zum nächsten Jahr ausgebucht. Daraus folgte der Beschluss nach Koblenz zurückzufahren und dort weiterzusuchen. Hier wollte ihnen selbst die DPSGler nicht weiterhelfen, „da der Raum eine Woche später von dem Nord/Süd-Haik gebraucht würde“. Enttäuscht von der mangelnden Hilfsbereitschaft, die die Gruppe von den Pfadfindern im allgemeinen nicht gewohnt war, machten sie sich einen Tag früher als geplant auf die Heimreise, wo sie sich alle auf die lang ersehnte Dusche freuten. Den Abschluss des Sommerlagers genossen alle gemeinsam am Abend im Restaurant “Nikopolis“. Aus: Südhessen Morgen |
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