Pfarrer Markus W. Konrad ist neuer Diözesanjugendseelsorger des Bistums Mainz. Mit großer Mehrheit haben die Vertreter/innen der Jugendverbände (wie DPSG, KJG, J-GCL usw.) und Dekanate auf ihrer Diözesanversammlung im Juli in Mainz den 32-jährigen Pfarrer gewählt, der den BDKJ und das Bischöfliche Jugendamt in die Zukunft führen wird. Damit tritt er die Nachfolge von Pfarrer Hubert Hilsbos an, der nach neunjähriger Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte. Hubert Hilsbos wird Diözesanbeauftragter des Bistums Mainz für den Weltjugendtag 2005 mit halber Stelle.

„Kirche und Jugend haben sich was zu sagen“, will Markus W. Konrad jungen Menschen die Werte der Kirche vermitteln und gleichzeitig Anwalt für sie in der Kirche sein. „Mit dem, was Jugendliche fühlen, denken und glauben, haben sie auch Kirche was zu sagen. Sie sollen bei Entscheidungen gehört werden“, unterstrich er den Stellenwert der Jugend in der Kirche. Spiritualität und religiöses Empfinden reduziere sich nicht ausschließlich auf Gottesdienst und Eucharistiefeier. „Sie umfasst alle Lebensbereiche von Jugendlichen“.

Markus kommt aus Groß-Zimmern und hat Theologie und Philosophie in Mainz und in Regensburg studiert. Nach seiner Priesterweihe 1998 war er Kaplan in Mainz-Gonsenheim und zuletzt Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) sowie Referent für Religiöse Bildung im Bischöflichen Jugendamt.

Herr Kardinal, wir nehmen Sie beim Wort... Protest gegen Kürzungen

Ein durchgängiges Thema der Versammlung waren die Kürzungen des Bistums im Jugendbereich. „Herr Kardinal, wir nehmen Sie beim Wort“, erinnern die Delegierten Bischof Karl Kardinal Lehmann in einer Resolution an seine Worte auf der BDKJ-Bundesversammlung 2003. Er hatte erklärt, die schmaler gewordenen Kassen dürften nicht dazu verführen, bei der Jugendpastoral zu sparen. Der BDKJ lehnt das Kürzen nach dem Rasenmäherprinzip ab und fordert eine Konzeption für die Zukunft, um die notwendigen Einsparungen an inhaltlichen Kriterien ausrichten zu können. Gleichzeitig kündigt er eine Protestaktion an.

Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ und Weltjugendtag 2005

Weitere wichtige Themen waren die Vorbereitungen zum Weltjugendtag 2005 und die Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ mit dem Südwestrundfunk (siehe eigener Artikel). Beim Weltjugendtag 2005 unter dem Motto „Seid Baumeister einer Zivilisation der Liebe und Gerechtigkeit“ werden fast eine Millionen junge Menschen aus der ganzen Welt in Deutschland erwartet. Jetzt beginnen die Planungen für die Tage der Begegnung im Bistum Mainz (11.-15.August), die mit rund 20.000 Teilnehmer/innen vor dem gemeinsamen Treffen in Köln stattfinden werden (16.-21.August).

Kerstin Pulm im Amt bestätigt
Modernisierung der Strukturen beschlossen

Einstimmig in ihrem Amt bestätigt wurde Kerstin Pulm, BDKJ-Diözesanvorsitzende und Leiterin des Bischöflichen Jugendamts. „Attraktive Rahmenbedingungen sind die Grundlage für ehrenamtliches Engagement“, wirbt sie für die neuen Strukturen des Dachverbands. Auf der Versammlung wurden die Ergebnisse des Zukunftsprozesses beraten, die Grundlagen der Modernisierung sind. Die neuen Strukturen sind schlanker, effizienter und ermöglichen eine punktuelle Mitarbeit in einzelnen Bereichen. In Zukunft wird es mit Politik und Service zwei Bereiche geben, bei denen Ehrenamtliche im Vorstand mitarbeiten können. Klar ist auch, dass der BDKJ seinen Blick mehr auf die nichtverbandliche Jugendarbeit legen will.

Neue Köpfe für die Zukunft

Nach dem einstimmigen Votum für die Strukturreform haben die Delegierten einen neuen ehrenamtlichen Diözesanvorstand gewählt. Neue ehrenamtliche Vorsitzende sind Bianca Fuchs (Dekanat Dieburg), Astrid Hoffmann (Katholische Junge Gemeinde), Bettina Schiltz (Dekanat Mainz-Süd), Alexander Schäfer (Katholische Junge Gemeinde), Stefan Caspari (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) und Simon Schäfer (Dekanat Darmstadt). Martin Gönnheimer als drittes Mitglied im hauptamtlichen Diözesanvorstand stand nicht zur Wahl. Verabschiedet wurden Hubert Hilsbos und Tina Beckord, die ehrenamtliche Diözesanvorsitzende. Beide bekamen für ihre Engagement die silberne Ehrennadel des BDKJ, die höchste Auszeichnung des Dachverbands.