Deutschland (be)sucht den Superstamm

(aus: Schlaglichter Nr.64/04)

Oder: Die DL on Tour

An drei Wochenenden besuchte die Diözesanleitung insgesamt 6 Stammeslager in ganz Deutschland und verwirklichte so ein Projekt, das während eines Klausurwochendes im September 2003 von der DL beschlossen wurde. Neben den Leiterrundenbesuchen sollte auch diese Idee dazu beitragen, einen intensiveren Kontakt zu den einzelnen Stämmen und ihrer Stammesarbeit zu gewinnen.

Stockbrot nach DL-Rezept

Stockbrot am Marbachstausee

Los ging es schon im Mai mit dem Besuch des Stammeslagers der Siedlung Höchst am Marbachstausee im Odenwald. Dort besuchten 6 Mitglieder der DL die Höchster DPSGler, bestaunten ihr selbstgebautes Floß und froren mit ihnen in der noch kühlen Odenwaldluft zu abendlicher Stunde. Mit gebracht hatten sie Stockbrotteig, der im geheizten Bus kräftig aufgegangen war um dann von vielen Pfadihänden in der Glut des Lagerfeuers den letzten "Schliff" zu bekommen. Die DL halft nach Kräften wenn der Teig mal wieder nicht gleichmäßig gar werden wollte. Speedy, der "DL-Musikdirektor" begleitete das Geschehen zusammen mit dem stammeseigenen "Bandleader" auf der Gitarre und mit Liedern aus diversen Liederbüchern.

Natürlich gab es auch noch genügend Zeit um den Gruppenleitern und den Stammesvorständen über den Stamme, die DPSG-Arbeit in Höchst und auf Diözesanebene zu reden.

Die Sinne schärfen und die

Zwei Wochen im Sauloch

Der erste Lagerbesuch fand bei den Schwabenheimern im Sauloch statt. Das ist kein Witz, der Lagerplatz bei Coburg heißt so und sah auch so aus. Das lag aber nicht an den Lagerteilnehmern sondern an einer Woche mit Unwettern die jede Menge Regen auf den Platz niedergehen ließen. Bei Ankunft der Dl am Freitag Abend goss es gerade wieder in Strömen und die DLer mussten sich im Dunkeln auf Schlammpfaden zum Leiterzelt vorkämpfen. Dort saßen Rover und Gruppenleiter in trauter Runde mehr oder weniger trocken und warteten gespannt darauf, was das nächtliche Unwetter noch an Überraschungen bringen würde. Der Stimmung bei den Lagerteilnehmern tat es keinen Abbruch und am nächsten Morgen fanden die geplanten Workshops trotz Schlammpfaden auf dem Platz statt. Die Dl bot einen Sinnesparcours an, der von den TeilnehmerInnen unter Anleitung selbst aufgestellt und ausprobiert wurde. Natürlich durfte bei den Riech- und Taststationen original Saulochschlamm nicht fehlen.

Obwohl die Stimmung bei den Lagerteilnehmern gut war, verhinderten die wetterbedingten Widrigkeiten und das Workshopprogramm einen intensiveren Austausch zwischen DL und Leiterrunde da die Dl am Samstag Nachmittag schon zu den Seeheimern weiterziehen musste.

Osterhasi und X-Man im Urlaub.  DLer sind vielseitig einsetzbar!

Treibjagd auf X-Man und Osterhasi im Odenwald

Von Unwettern und dergleichen waren die DPSGler aus Seeheim- Jugenheim in Moosbach verschont geblieben. Wie schön kann doch ein trockener Lagerplatz in der untergehenden Sonne sein.

Die DL platzte mitten ins Abendessen rein und für die ganz hungrigen gab es auch noch Reste ab. Danach mussten die DLer zur Belustigung der Jufis die selbstgebaute Seilrutsche ausprobieren. Alle sind heil runtergekommen, auch wenn die Landung etwas Zehenspitzengefühl verlangte. Abends durfte die DL an der Leiterrunde teilnehmen und Einblick in die Leiterrundenkultur des Stammes halten. Unter anderem wurden dort auch die letzten Absprachen für die Workshops am Sonntag getroffen.

Der Abend endete mit der Abendrunde am Bannermast und der Morgen begann auch dort mit der Morgenrunde. Der Sonntag war Workshoptag und die DL bot den Workshop "Ein Erlebnis im Grünen" an. Dahinter verbarg sich die Aufgabe, dem Osterhasi und dem X-Man, die beide auf wohlverdientem Sommerurlaub im Odenwald weilten, durch den Wald zu folgend und dabei allerlei (erlebnispädagogische) Aufgaben zu bestehen. Es bedurfte kaum der gelegten Pfadfinderzeichen um den beiden Urlaubern zu folgen, denn sämtlichen Spaziergängern waren diese beiden merkwürdigen "Typen" sofort aufgefallen und die Jufis erhielten denn auch prompt hilfreiche Hinweise auf deren Aufenthaltsort. Endlich eingeholt gab es sogar Ostereier und Weihnachtsgebäck.

Gaukler, Räuber, Spielmannsleut' in der Fränkischen Schweiz

Die dritte Tour startet für die DL am Freitag, den 20. August in Mainz. Ab durch den Feierabendverkehr machten sich erneut 6 Mitglieder der Diözesanleitung auf den Weg. Für den ersten Abend war Körbeldorf bei Pegnitz in der Fränkische Schweiz das Reiseziel.

Hier saßen etwa 20 Dieburger mit der DL bis spät in der Nacht zusammen und sangen und erzählten am Lagerfeuer. Die Berichte von dem kleinen Schweinchen, dass am nächsten Tag zum leckeren Spanferkel werden sollte, waren sehr amüsant. (So hat die DL z.B. gelernt, das ein Ferkel mit Leistenbruch bis zu 30€ Preisnachlass bedeuten kann und zusammen mit einem Zitronenduftbaum einen betörenden Geruch entwickelt.) Denn passend zum Lagerthema "Gaukler, Räuber, Spielmannsleut'" bereiteten die Dieburger ein Festmahl für den Samstagabend, deren Höhepunkt die Versprechensfeier einiger neugebackenen Jungpfadfinder sein sollte.

Leider musste sich die DL am Samstag früh schon wieder auf den Weg machen. Die Reisenden hätten sich gerne noch intensiver am Lagerleben beteiligt, doch der nächste Stamm wartete schon...

Die Mannschaft der Bahamas bei der Rückwärtsolympiade

Einmal alles anders: Tag, an dem alles verkehrt herum lief

So reiste die DL am Samstag quer durch Deutschland weiter nach Tübingen. Im Süden angelangt fuhr die DL rückwärts auf den Zeltplatz und verabschiedete sich lachend. Daraufhin gab es ein traditionelles Blitzlicht, bevor mit der Siegerehrung der Lagerolympiade begonnen werden konnte. Die Verwirrung war fast schon perfekt. Und so ergänzte die DL das Tagesmotto der Urberacher "Alles verkehrt rum!" mit einer Rückwärtsolympiade für ca. 50 Leute.

Am frühen Abend zeigten die Rover, was es heißt durch den Wald zu hacken (= schnellst möglich durch einen Bachlauf rennen und sämtliche Hindernisse zu integrieren z.B. Betonrohre, die das Wasser unter den Wegen hindurchleiten usw.). Und klar war, dass dabei keiner so richtig trocken und sauber blieb. Am Abend wurde die DL eingeladen an dem traditionellen Lagergericht als neutrale Verteidiger der Angeklagten mitzuwirken. In ein gutes Gespräch kamen die Leiter und die DL in der anschließenden Leiterrunde.

Gammeln und (Fr)Essen im Gallische Dorf

Noch vor dem Frühstück am Sonntagmorgen brach die DL wieder auf nach Norden, nach Adelsheim im Odenwald.

Hier hausten etwa 50 Gallier in einem gemütlichen Dorf mit zwei selbstgebauten, Warmwasserduschen und einem kleinen Dorfbrunnen. Ursprünglich stammen die Bewohner aus Lampertheim. Am Sonntag hieß es für alle, die wollten, einfach mal gammeln. Als die DL am frühen Nachmittag eintraf, waren die meisten noch am Brunchen. Es gab überbackenen Schafskäse, Weißwurst und Kartoffelsalat, Tiramisu, und vieles mehr .... lecker, lecker, lecker. Das Büffet wurde von der DL noch mit einer antialkoholischen Gammelbowle ergänzt.

Bevor Asterix, Obelix, Miraculix und Co mit Eis auf die Hand auftraten, feierten alle einen Gottesdienst zum Thema Wasser, Luft, Erde und Feuer. Nach dem Eis machte sich die DL auf den Heimweg. Im Gepäck hat sie viele Eindrücke, Ideen und Stimmungen aus insgesamt 6 verschieden Stammeslagern.

Mit Lust, mehr von den Stämmen zu erfahren und gemeinsam Projekte und Ideen zu verwirklichen, ist die DL nach ereignisreichen Besuchen und viel Spaß wieder zu Hause angekommen. Gewonnen haben wir manche Lagerweisheiten, einen Interessenten für den Pfadi-Ak und eine Teilnehmerin für den WÖ-WBK. Wenn das nichts heißt…

Ein überdachtes Lagerfeuer kann sehr praktisch sein Die unbeugsamen Dorfbewohner des gallischen Lampertheim
Mareike Müller & Christoph Menzel, Bildungsreferenten der DPSG

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