Proklamation des ERZbezirks Bergstraße

(aus: Schlaglichter Nr.51/01)

Viele haben es vielleicht schon gehört: Der ehemalige Bezirk Bergstraße hat sich aus gegebenem Anlass zum ERZbezirk erhoben. An der jüngsten Diözesanversammlung verkündete die ERZbezirksleitung feierlich folgende Proklamation:

Die Bezirksleitung des Bezirks Bergstraße freut sich, Euch alle aufs hERZlichste zu unserem folgenden Ausblick auf die Zukunft begrüßen zu dürfen. Man höre und staune, mit dem kleinen Bezirk Bergstraße geht es stetig vorwERZ und so dürfte es den Betrachter kaum wundern, dass wir nun auch aufwERZ streben möchten. Lange genug fristeten wir ein bloßes Schattendasein. mussten uns mit der geringsten eurer Aufmerksamkeit begnügen - dem werden wir zu unserer und Eurer Freude heute ein feierliches Ende bereiten und Euch elitärem Kreis sei es vergönnt, an einer Proklamation der seltenen und gleichsam bedeutenden Art beizuwohnen: Wir verwandeln unser Hoheitsgebiet in den ERZbezirk Bergstraße.

Vor Euch steht nun nicht länger die ordinäre Bezirksleitung, nein, ERZvorsitzende sollt ihr uns nun nennen. Unsere treuen Begleiter, die unsere Arbeit fruchtbar werden lassen. sollt ihr von nun an als ERZengel akzeptieren. Der ERZkurat ist leider nicht unter uns, denn es hat sich noch keiner als würdig und willig zugleich erwiesen, einen Erzbezirk wie den unsrigen würdig geistlich zu begleiten. Dieser widrigen Umstände gerecht werdend. fordern wir daher eine uns adäquat angepasste Satzungsänderung: In Teil 3, Absatz 50 solle hinzugefügt werden: Ist die Stelle des Kuraten im ERZbezirk Bergstraße vakant. so muss der geistliche durch einen geistigen Begleiter ersetzt werden. Konkret heißt das für die Diözese: Pro Quartal müssen den ERZvorsitzenden mit ihren Erzengeln fünf Kisten trockenen Rotwein nebst einer Kiste Gewürztraminer zur Verfügung gestellt werden.

Bezirksleitung Bergstraße bei der Ausrufung des ERZbezirks: Roland Auer, Miriam Bless, Marcus Ohl (von links)Unsere Untertanen heißen nicht länger so wie all die anderen Unwissenden: Die Wölflinge tragen ab dato den Namen ERZlinge, die Jungpfadfinder werden zu den JungpfadfindERZ, ebenso die jetzigen PfadfindERZ. Der erhabene Name unserer roten Mitglieder wird in RohERZ geändert.

Ob die uns zugewiesenen Grenzen ausreichen, um unsere ERZreaktionären Anschauungen zu verwirklichen, werden wir erst in einiger Zeit zu sagen vermögen. Unsere künftige Ideologie wird von verschiedenen Faktoren bestimmt sein und wir erlauben uns, Euch wissen zu lassen, dass sie selbstverständlich durch und durch von einer ERZkonservativen Grundhaltung bestimmt wird. Am wichtigsten ist die absolute, verbindliche und blind vertrauende Treue zu ,,Il Babba". Wir verweisen Euch hier auf unsere Insignien und vor allem die männlichen Vertreter werden sich wohl vorstellen können, was der Knoten auf dem Stabe bedeuten möge. Er zeigt in aller Deutlichkeit eine uns praktikabel scheinende Möglichkeit der natürlichen Schwangerschaftsverhütung. Daher auch unser Wahl- und Leitspruch: ERZer aller Welt verknotet Euch.

Aus dem Glauben an unsere besondere Erwähltheit und im Vertrauen auf die Hilfe durch ,,Il Babba" sehen wir uns befähigt und gleichsam berechtigt, folgende Erlasse bekannt zu geben:

Zum ersten soll es statt der Kluft in Zukunft eine andere, weitaus bessere Kleidung für Pfadfinder geben. Wir sind Diskussion über Farbe, Schnitt und sonstige FERZ leid und werden daher flächendeckend ein ERZmäntelchen statt dessen einführen, das zu tragen alle verpflichtet werden.

Als zweiten Erlass verkünden wir, dass wir einen gesetzlichen als auch moralischen Anspruch über freie Verfügbarkeit und Verteilung von ERZiehungsurlaub besitzen und davon Gebrauch machen werden, schließlich haben wir urheberrechtlichen Anspruch an dieser Errungenschaft. Kurz gesagt: Ohne ERZbezirk kein ERZiehungsurlaub.

Statt des Georgstages soll es nun einen weitaus wichtigeren Tag geben, der allen Pfadfindern ein Anlass zum Jubeln sein muss. Wir haben den gesamten Monat MERZ dazu auserkoren, ein Jubelmonat zu sein. Die Feierlichkeiten sollen ihren Höhepunkt am VERZehnten Merz erreichen, der um Mitternacht in den Geburtstag der ERZvorsitzenden mündet.

Eine weitere Änderung betrifft die schon bisher mit uns kollaborierende KJZ. Sie wird auch weiterhin in unserem Dienst uns zu unserer ständigen Verfügbarkeit bereit stehen, wird sich allerdings nur allzu gerne einer von uns verordneten Namensänderung unterziehen. Die Schaltstelle zur Durchsetzung unserer Belange wird künftig den Namen ERZ tragen: Erzbezirklich Reaktionäre Zentrale.

Ein weiter Erlass betrifft das Königreich Oberhessen, das wir Pierre und Sandra in großhERZiger Liebe und Güte als Erzlehen belassen wollen - zumindest in naher Zukunft.

Verwaltet das Gebiet sorgsam und ERZählt euren Untertanen von den großartigen Leistungen und der grenzenlosen Güte des ERZbezirks Bergstraße. Neben den genannten Erlassen haben wir auch noch einige unbedingt zu erfüllende Anträge zu stellen: Erstens haben alle Nichtmitglieder des ERZbezirks uns den Zehnten abzuführen.

vor allem werden wir bei den niederen Diözesen und dem Vatikan darauf pochen. Wir heuen allerdings keine Zweifel, dass vor allem letztgenannter diesen Verpflichtungen gerne nachkommen wird. Unsere Forderung an den eigenen Diözesanverband: ,,Gebt uns all eure Einnahmen. In Güte überlassen wir Euch die Ausgaben."

Nachfolgender Antrag ist uns ein noch weitaus wichtiger und daher unbedingt und unverzüglich zu erfüllen. Die Diözese Mainz möge uns einen Stempel finanzieren, mit dem wir all unseres weiteren ERZlichen Erlasse und Dokumente verifizieren können.

Sollte vor allem unsere letzte Forderung nicht erfüllt werden. so werdet ihr bittere SchmERZen erleiden und Eures weitern Lebens nicht mehr froh werden.

Zum Anschluss richtet sich unser Blick nun zur Diözesanvorsitzenden, die schon allein mit ihrem Namen für eine gute Zusammenarbeit bürgt. Stimmt doch, oder KERZtin?

Marcus Ohl, ERZ-Bezirksleitung Bergstraße

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