Rheinland-Pfalz-Ausstellung in Mainz

(aus: Schlaglichter Nr.47/00)

Vom 18.3 - 26.3.00 fand die größte Ausstellung im Rhein-Main-Gebiet in Mainz statt und auch wir Pfadfinder waren dabei. Direkt am ersten Tag konnten wir uns mit Hilfe des Bistums Mainz präsentieren. Konnten wir?

Im Vorfeld überlegte ein kleines Team, wie man diesen Tag am besten gestalten könnte. Um den sterilen Stand etwas pfadfinderisch herzurichten, beschlossen wir eine Sitzgelegenheit aus Holz zu bauen und für Kinder und Interessierte Halstuchknoten anzubieten. Natürlich zum Selbermachen.

Da vom Bistum Mainz eine Murmelbahn zum Anlocken der Leute aufgestellt wurde, wollten wir auch "Murmeln a la Pfadfinder" anbieten. Doch die Organisation klappte nicht so, wie wir es erhofft hatten. Unserem Hauptorganisator mangelte es an Zeit und den anderen fehlte es an Informationen. Dadurch kam auch die Hälfte des Materials nicht bei und unsere Improvisationskunst war gefragt. Dann mussten wir feststellen, dass wir auch nicht so viel Raum für unsere Präsentation hatten, wie vereinbart.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bistum und der DPSG verlief ebenfalls nicht so, wie wohl gedacht. Es war eher ein Gegeneinander als ein Miteinander. Das Bistum meinte Gummibälle an 40 - 60-jährige zu verteilen und sie an den Stand zu locken, um ihr Preisrätsel an den Mann zu bringen. Die Pfadfinder dagegen wollten Kindern die Halstuchknoten beibringen, Lieder singen und interessierte Eltern Infos über unseren "Verein" geben. Diese Aktion seitens der DPSG gefiel dem werten Bistum natürlich gar nicht und zeigte es auch auf verschiedenste Art und Weise. Je unkollegialer sie wurden, desto trotziger reagierten auch wir. Sicher kann man sagen, dass unser Auftreten ihnen gegenüber nicht gerade nett war, doch wir als Pfadfinder haben doch wohl noch ein Recht darauf, uns so zu präsentieren, wie wir wirklich sind.

Aber ich hoffe, dass die Hauptverantwortlichen bei der nächsten Veranstaltung genauer beachten, auf welche Art die Pfadfinder dazu benutzt werden nur Mittel zum Zweck zu sein. Denn lieber verzichte ich auf so eine Aktion, die mal wieder zeigt, dass wir nicht ernst genommen werden, als uns diesem heuchlerischen Getue auszusetzen.

Conny Schmitt, MdR

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