Ein einheitliches Ausbildungskonzept

(aus: Schlaglichter Nr.65/04)

Startschuss beim Stammesvorstände-Seminar der Diözesen Mainz und Fulda

Beim ersten gemeinsamen Ausbildungswochenende für Stammesvorstände haben die Diözesanverbände Mainz und Fulda der DPSG vom 17. - 19. September 2004 in Röderhaid in der Rhön den Startschuss für das neue bundeseinheitliche Ausbildungskonzept gegeben.

Die Idee der Zusammenarbeit der Diözesen Fulda und Mainz kommt nicht von ungefähr. Denn auch die Ausbildung der Leiterinnen und Leiter der Kinder- und Jugendgruppen in der DPSG wird künftig in Kooperationen laufen. Am vergangenen Wochenenden wurden die Vorstände der Stämme in den zwei Diözesen im Fuldaer Pfadfinderhaus Röderhaid (Rhön) für die Leiterausbildung geschult und bekamen nach dem Pfadfindermotto: learning by doing ("Lernen durchs Tun") Gelegenheit, verschiedene Ausbildungssituationen selbst zu üben und andere Schritte selbst mit zu entwickeln.

Angeleitet wurden die Stammesvorstände vom Mainzer Diözesanvorsitzenden Roland Auer und vom Mainzer Diözesan- Jungpfadfinderreferenten Stefan Schmitt sowie der Fuldaer Diözesanvorsitzenden Claudia Landsiedel und dem Fuldaer Diözesanvorsitzenden Frank L. Seidl.

Um dem Wochenende einen schönen Rahmen zu geben, hatte das Mainz- Fuldaer Ausbildungsteam das Motto "Star Wars - Episode1" gewählt und sowohl Deko als auch Spiele entsprechend liebevoll und spacig gestaltet. Einen schönen Gottesdienst zum Thema "Wer ist Jesus?" hielt Kaplan Sebastian Blümel, Stammeskurat in Marburg und inzwischen neuer Diözesankurat in Fulda. "Er muss gewesen sein wie ein Leiter, der aus Liebe zu den Kindern, ihnen so manches verbietet oder vorschreibt, aber auch Vertrauen, Geborgenheit und Rückhalt bietet", sagte Sebastian.

Auf die Qualität der Ausbildung der Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter wird in der DPSG schon seit je her großen Wert gelegt. Bisher hat aber insbesondere der einheitliche Standard und die gegenseitige Vernetzung gefehlt. Weniger Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, knapper werdende Zeitbudgets und die höhere Mobilität erforderten die Konzipierung eines bundeseinheitlichen Ausbildungskonzeptes, das die Qualität sichern soll, einheitliche Standards festlegt und dadurch die Möglichkeit gibt, über Stammesgrenzen oder sogar über Diözesangrenzen hinaus für einzelne Ausbildungsteile zusammen zu arbeiten und auf den gleichen Grundlagen aufzubauen.

Am Wochenende wurde die Einstiegsphase der Leiter/-innen-Ausbildung vorbereitet, für die in erster Linie die Stammesvorstände verantwortlich sind. Am Anfang steht ein Gespräch des Stammesvorstands mit dem oder der neuen Leiter/- in über Grundlagen des Leiterseins, die Motivation und die DPSGAusbildung. In einem Rollenspiel übten die Stammesvorstände den gesamten Samstag vormittag verschiedene Gesprächsverläufe ein und so mancher erkannte da plötzlich bekannte Situationen aus der Praxis.

Gemeinsam erarbeiteten sich über 30 Stammesvorstände mit dem Ausbildungsteam aus Mainz und Fulda wichtige Merkpunkte und Methoden für den zweiten Ausbildungsschritt. In zehn Stunden Ausbildungszeit soll den neuen Leiterinnen und Leitern einige Grundlagen zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Gruppenstunden beigebracht bekommen, sozusagen das erste Rüstzeug für die Gruppenleitung. Wie bereite ich eine Gruppenstunde vor? Wie gestalte ich Gruppenstunden mit Kindern oder Jugendlichen? Was bedeutet Gruppenkultur? Auf was muss ich im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen achten? Wie steht´s mit Partizipation? Was sind Gruppenphasen? Wie kann ich mit Kindern reflektieren? etc.

Die Stammesvorstände aus Mainz und Fulda waren nach diesem gemeinsamen Schulungs-Wochenende überzeugt, dass die Einführungsphase nun gut starten könne. Und damit wurde auch der Startschuss für die Stammesvorstände gegeben, mit der Ausbildung neuer Leiter/-innen zu beginnen. Das gesamtverbandliche Ausbildungskonzept wurde bereits von der Bundesversammlung verabschiedet und steht nun laut Zeitplan noch im zweiten Halbjahr zur Umsetzung in den Diözesen. Mit der Ausbildung der Stammesvorstände zur Vorbereitung auf die Gespräche und dem 10-Stunden-Schritt in der Einstiegsphase haben die Diözesanverbände Fulda und Mainz erfolgreich mit der Umsetzung des Ausbildungskonzeptes begonnen. Am 23.11. um 19 Uhr findet bereits ein Ausbildungsabend für den Diözesanverband Fulda in Maintal-Dörnigheim statt. Darin werden Elemente des "10-Stunden-Dings" behandelt.

Frank L. Seidl, Diözesanvorsitzender Fulda

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