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Wir wollen Euch was "blausibel" machen!(aus: Schlaglichter Nr.46/00) Stufenkonferenz 2000Die drei Tage des KrümelmonstersGeleitet von unserem blauen Freund aus der Sesamstraße begann am 21. Januar in Gernsheim die diesjährige Stufenkonferenz der Jungpfadfinderstufe. Spät abends nach dem die Nacht über uns hereingezogen war, versammelten wir uns, wie sollte es auch anders sein, vor dem großen Fernseher. Im Gegensatz zu den üblichen allabendlichen Ritualen stand diesmal allerdings ein neuer unbekannter Sender auf dem Programm: "Jufi 1". Dieser lud zu einer interaktiven Gameshow ein, die uns auf das Programm des kommenden Tages einstimmen sollte.Unter dem Zeichen des Krümelmonsters und gestört durch die Einblendung "Dauerwerbesendung" in der rechten oberen Ecke unseres TV-Apparates, der die ganze Bühne einnahm, konnten wir nicht gewiss sein, was da auf uns zukommen mag. Die Spannung schon ließ den Saal in seinen Grundfesten beben und es wurden die Rufe nach unserem Gamemaster immer lauter. So begann die Erstausstrahlung des Programms, indem unter Applaus und begleitet von sich emphatisch steigernder Musik, unsere Showmaster Speedy und Andrea die Bühne betraten.
Die GameshowDie erste Herausforderung alle Teilnehmer unbewusst schon genommen. Die Aufteilung in zwei gleich groß Gruppen. Dazu dienten die vorbereiteten Namensschilder, welche auf der Rückseite die Embleme der beiden Mannschaften trugen. Diese entsprachen dem Leitmotiv des Programms, der Werbung. Die erste Mannschaft trat unter dem großen Emblem des Erdinger Weißbiers an. Sie wurde herausgefordert vom Team des Europaparks Rust. Zur Aufwärmrunde konnten sich die beiden Teams noch ein wenig schonen. Es ging darum in der Glücksradraterunde verschiedene Werbesologans zu erkennen. Anschließend wurde es weitaus schwieriger. Auf der Multifunktionswand wurden verschiedene Videowerbespots eingespielt, die es zu erkennen galt. Nach einer Runde Dalli-Klick mit beliebten Werbemotiven strebte der Abend seinem abschließendem sängerischen Höhepunkt zu, bei dem sich die beiden Mannschaften abwechselnd, mit bis dahin noch nicht vorgetragenen Werbeliedern, steigerten.Nachdem wir alle fit in den nächsten Morgen gekommen waren, galt es bei einem kleinen Bewegungsspiel die Aufmerksamkeit für das kommende Thema: die Werbung zu schärfen. Nachdem alle ihre Agilität unter Beweis gestellt hatten, gab es eine kleine Einführung zum Thema Werbepsychologie. Anhand von Beispielen verschiedener Werbung machten wir uns deutlich, wie die Werbung unterbewusst die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Hierbei herausragend war ein Bild auf dem nicht gleich erkennbar war, wofür eigentlich geworben wurde. Eine Frau mit einem knallroten Mixer, war kurz davor das beschauliche Dasein ihres Goldfischs in Unruhe zu bringen. Sie starrte so gebannt auf das beworbene Produkt, dass sie nicht bemerkte, wie sich ihr Mixer bedrohlich dem Goldfischglas näherte.
Einblicke in die WerbeweltNach dieser Einführung in das Thema hatten wir die Möglichkeit uns für drei verschiedene Workshops zu entscheiden. Dabei kam es zu einem Engpass, da für die Produktion eines Radiowerbespots nur vier Plätze frei waren. Leider musste das Los entscheiden. Die vier Glücklichen, welche die Chance hatten, daran teilzunehmen, erwartete ein aufregender Nachmittag. Zuerst zogen sie los, um authentische Stimmen und Meinungen einzufangen. Interessant waren dabei die Reaktionen der Passanten. Das Bild des Feld-, Wald- und Wiesen-Pfadfinders ist noch sehr verbreitet. Die Idee durch den Matsch zu kriechen und am Holz zu nagen, hat sich in den Köpfen der Leute festgesetzt. Abgesehen davon ist es schade, dass sich nicht mal Kinder trauen vor dem Mikro ihre Meinung zu sagen. Die größte Überraschung war aber die Dame, die es partout nicht wollte, dass man ihr beim Tragen ihrer Tasche half. Diese Eindrücke wurden anschließend zu einem Potpourri zusammengeschnitten, welches für die Pfadfinder warb.Im zweiten Workshop hatten die Teilnehmer die Möglichkeit einen kleinen Videowerbespot für das Pfadfindertum zu drehen. Dabei entschied sich die eine Gruppe dafür die Spannung , Aufregung und das Abenteuer zu präsentieren, welche mit der Mitgliedschaft bei den Pfadfindern verbunden sind. Dazu holten sie Meinungen ein, welche die Pfadfinderei in ihrer Gänze beschrieben. Außerdem besuchten sie die Gruppenstunde eines nahegelegenen Stammes. Dabei konnten sie die Agilität der Wölflinge bewundern, welche nicht müde wurden, sich gegenseitiger mit Wäscheklammern zu bewerfen, um ihr eigenes Spielfeld frei zu bekommen. Anschließend demonstrierte die Gruppe mit dem Aufbau einer Jurte auch noch die eigenen pfadfinderischen Fähigkeiten.
Auf den Hut gekommenDie zweite Gruppe die sich mit dem Thema Videowerbung beschäftigte, war im wahrsten Sinne des Wortes auf den Hut gekommen. Dazu hatten sie mit dem Repräsentanten unserer aller Pfadfinderhüte Armin Ursprung den richtigen Mann in ihrer Mitte, um über die Abenteuer, die man bei der Suche nach dem richtigen Hut erleben kann, zu berichten. Zuerst wurde die Darmstädter Innenstadt unsicher gemacht. Gitarrespielende Pfadfinder wurden auf dem Weg nach dem richtigen Mann gefragt, bis man an seiner Hängematte in der Darmstädter Fußgängerzone endlich fündig wurde. Von dort war es bis zum Lager der Hüte in Gernsheim nur ein kleiner Schnitt und wir befanden uns in einem echten Verkaufsgespräch, bei dem Armin alles was er hatte aufbot, um die Qualität der Hüte zu beweisen. Dies führte sogar bis unter die Dusche, wo sich zeigte, dass nicht nur die Kopfhaut bei stärkstem Regen trocken bleibt, sondern der ganze Spaß auch zu einem trockenen Preis zu haben ist. Diese Szene hatte bei der abendlichen Vorführung viel Beifall und Lacher auf ihrer Seite.
Im dritten und letzten Workshop, der das Thema Werbung betrachtete, konnten die Teilnehmer ihre Kreativität bei der Gestaltung von Printmedien unter Beweis stellen. Dies führte dazu, dass ganz Maria Einsiedel von Pfadfinderwerbung überzogen wurde. Die erste Verwunderung setzte beim Mittagessen ein, bei dem jeder StuKo-Teilnehmer ein Stück Pfadfi-Schokolade mit auf den Weg bekam. Diese waren mit jeweiligen Sinnsprüchen zum Tag gezeichnet. Da Werbung aber bekanntlich erst ihre Wirkung zeigt, wenn der Beworbene dauerhaft ihr ausgesetzt ist, gab es auf jedem Nachtlager noch ein kleines Betthupferl. Die meisten StuKo-Teilnehmer wurden allerdings von der Fortsetzungsgeschichte in ihren Bann gezogen, die in den Toiletten des ganzen Hauses verteilt war. Diese konnte komplett nur erfahren werden, wenn alle sechs Teile gefunden wurden. So zogen einige durch ganz Maria Einsiedel auf der Suche nach der ganzen Geschichte, oder sie waren so schlau sich am Stand des Zivis mit den Sinndeutern zu beschäftigen, aus denen natürlich die Geschichte stammte. Nach der Vorstellung der Ergebnisse der einzelnen Gruppen ging es auch für uns in die gemütliche Abendgestaltung, welche nach dem Gottesdienst eine Reise in das Jahr 3000 beinhaltete. Zu diesem werden wir alle virtuell vernetzt setzt. Doch wenn es zu einem Fehler im System kommt, müssen wir uns wieder auf die guten alten Werte der Pfadfinderei zurückbesinnen. Nach der wieder einmal viel zu kurze Nacht begaben wir uns werbegestählt in den eigentlichen Konferenzteil, welcher noch vor dem Mittag abgeschlossen war. Nach der Reflexion und dem Mittagessen trennten wir uns und strebten in alle vier Himmelsrichtungen davon. Markus Ott, Mitglied der Redaktion |
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