Auftaktveranstaltung am 8. April in Mainz

(aus: Schlaglichter Nr.47/00)

Augen auf! Stoppt Diskrimienierung!

Am Samstag, den 8. April 2000 fand der Auftakt zur diesjährigen Jahresaktion, "Augen auf! Stoppt Diskriminierung!" in Mainz statt. Ungefähr 400 Pfadfinder aus allen Stufen haben sich dazu am Rathausplatz versammelt. In der Mehrheit waren eindeutig die Wölflings- und Jungpfadfinderstufen.

Das Programm fing an mit einer Begrüßung von Thomas Ludewig, Bundesvorsitzender. Die Schirmherrin, Marieluise Beck, Ausländerbeauftragte der Bundesregierung konnte leider nicht anwesend sein, grüßte aber in einem kurzen Brief, der vorgelesen wurde, die anwesenden Pfadfinder.

 

Danach wurden die Aktionspartner vorgestellt. Ein Partner, "Demo Crazy" aus München, konnte ebenfalls an dem Auftakt nicht teilnehmen. Die anderen Partner, "Café Exil" in Hamburg und das "AntiDiskriminierungsBüro" in Bielefeld stellten ihre Arbeit vor, und erklärten u.a. wieso sie auf Aktionen wie die Jahresaktion für ihre Finanzen angewiesen sind.

 

Die Gruppe "Exodus" hat zwischendurch für Musik gesorgt, einschließlich dem Aktionslied "Augen auf und nachgedacht". Auch eine ausländische Jugendgruppe aus Mannheim war zur Gast und hat ihre Fähigkeiten im Bereich "Break Dancing" vorgeführt.

 

Am Verkaufsstand gab es die Möglichkeit, die Aktionsartikel zu erwerben. Leider gab es nicht genug Aktionsaufnäher für alle, die diese kaufen wollten. Viele derjenigen, die doch ein Aufnäher kaufen konnten, haben das Motto "Allzeit Bereit" in dieTat umgesetzt, und haben diese gleich ans Klufthemd angenäht oder sonst irgendwie festgemacht!

 

Die Flummis, die es in den verschiedenen Stufenfarben zu kaufen gab, waren dann den ganzen Tag überall zu sehen. Interessant, daß gelb am schnellsten ausverkauft war!

 

Auch Artikel aus früheren Aktionen waren noch vorrätig, vor allem die Mützen "Weltoffen statt Kleinkariert".

Pfadfinder- und Roverstufen

Nach dem Bühnenprogramm ging es dann weiter zum Stufenprogramm.

Für die Pfadfinder- und Roverstufen bedeutete das: eine Diskussionsrunde mit ausländischen Jugendlichen und den Aktionspartnern. Dies fand am "Haus der Jugend" statt. In Kleingruppen wurde fragt "Mit welchem Status lebst du in Deutschland", "Wo fühlst du dich zu Hause", "Wie fühlst du dich hier? Fühlst du dich diskriminiert?", und vielleicht die wichtigste Frage "Was wünschst du dir von uns?"

Auch diejenigen, die das ganze Leben in Deutschland wohnen und einen deutschen Paß besitzen, sprachen von Diskriminierung - auf der Straße, in der Schule, bei der Arbeitsuche, und das nur, weil sie aus einem anderen Land mit einer anderen Kultur stammen.

 

 

Danach gab es Zeit für eine kurze Pause. Hier machten einige sich mit dem ausländischen kulinarischen Angebot neben dem "Haus des Jugend" vertraut (sprich: sie waren Pizza essen!). Unsere Gäste aus Mannheim machten sich auf dem Weg zum Bahnhof, während alle anderen langsam Richtung St. Stephan gingen.

In St. Stephan fand zum Abschluß ein Gottesdienst statt, mit unserem eigenen Diözesankurat (Karl Heinrich Stein). Die Musik kam wieder von der Gruppe "Exodus". Leider gab es während des Gottesdienstes einige Störungen von Besucher, die sich die Fenster anschauen wollten. Zwar haben sich die meisten im Eingangsbereich aufgehalten, und einige haben sich sogar zu uns gesetzt, aber mindestens eine Gruppe hat unseren Gottesdienst gar nichts ausgemacht, und machte sich auf dem Weg durch die Kirche!

Gottesdienst

 

Eine weitere Störung war, daß einige Gruppen früher gehen mußten, und die Anzahl der Personen, die noch übrig blieb wurde immer kleiner.

Nach dem Gottesdienst machten sich dann alle auf dem Weg nach Hause.

In allem war es ein schöner Tag, vor allem mit schönem Wetter. Das Stufenprogramm hat das Thema erfolgreich und zum Teil hautnah behandelt. Schade nur, daß sich so wenig aus dem Bundesgebiet auf den Weg nach Mainz machten. Vielleicht lag es an der Unsicherheit, wo der Auftakt tatsächlich stattfinden würde, da dies zum Drucktermin des Aktionsheftes nicht feststand. Vielleicht lag es daran, daß die Information zum Auftakt nur im Internet zu lesen war, und nicht einmal an die Consulter verschickt wurde.

Vielleicht lag es auch am Thema. Einige LeiterInnen beim Stufenprogramm haben gemeint, daß die Integration von Ausländer zum Pfadfindersein gehört, und eine Auftaktsaktion als Motivation zum Spenden nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.

Schade auch, daß trotz diverser Einladungen keiner von der Presse sich für die Aktion interessierte, und das bei so einem aktuellen, und nicht gerade unpolitischen Thema.

Graham Tappenden, Consulter der Jahresaktion

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